Montag, 26.12.16
Cienfuegos hat nicht viel mehr zu bieten, so fahren wir schon am Vormittag nach Trinidad weiter. Während Cienfuegos mit seinen riesigen Häusern im Kolonialstil den Reichtum der Vergangenheit erahnen lässt, fühle ich mich hier im zum Unesco-Kulturerbe ernannten Trinidad ins 15. Jahrhundert zurückversetzt. Die Straßen bestehen aus Kopfsteinpflaster – ein Hurra von allen Verkehrsteilnehmern, angefangen bei den flipfloptragenden Touristen über die Rad- und Mopedfahrer bis hin zu den Pferden, die in Kuba noch als normales Fortbewegungsmittel genutzt werden (sei es um direkt drauf zu reiten oder vor eine Kutsche gespannt) und die sich am wenigsten wehren können. Abgesehen von der recht unbequemen Art sich zu Fuß fortzubewegen fahren die Touristen (bevorzugt die aus den Vereinigten Staaten) voll auf den Straßenbelag ab und fotografieren ihn, wie ich mir habe sagen lassen, aus nahezu jeder erdenklichen Perspektive 😱
Nach unserer Ankunft machen wir den schon obligatorischen Stadtrundgang, bei dem Damaris uns die wichtigsten Orte der Stadt zeigt: Plaza Mayor und Plaza de Armas, die örtlichen WIFI-Punkte… 😉
Monika braucht Geld und kann nur ihre aus den USA mitgebrachten Euro hier wiederum in Pesos eintauschen (am. Kreditkarten funzen hier nämlich nicht). Damaris zeigt ihr die Bank, und während wir anderen drei fleißig im Netz unterwegs sind, verkürzt sich Monika die Stunde Wartezeit in der Schlange damit, ihr 5. Buch zu lesen. Und am Ende des Tages wissen wir auch endlich, was Warteschlange auf Spanisch heißt 😂
Die Touri-Metropole Trinidad hat natürlich noch einiges mehr zu bieten: wir sehen uns den in ein Museum für Geschichte umfunktionierten Palacio Cantero an, in dem ehedem fleißig Intrigen gesponnen wurden, mit denen die heutigen Soaps kaum mithalten können. So soll der damalige Hausherr, um sein Vermögen zu vermehren, einen Sklavenhändler umgebracht und anschließend dessen Witwe geheiratet haben, welche wiederum kurz darauf unter misteriösen Umständen verstarb…
DER "Place to be" in Trinidad ist allerdings die Casa de Musica – eine Open-Air-Bar, in der ab 11:00 morgens die unterschiedlichsten Bands aufspielen. Wer mag schwingt vor der Bühne das Tanzbein zu Salsa, Reggaeton, Rumba…
Fotos:
Touri-Foto
Palacio Cantero
Freske im Palacio (das Gesims ist nur gemalt!)
Outdoor-Küche im Palacio für die kleine Gesellschaft
An der Casa de Musica – leider fehlt mir ein Foto von der Treppe mit Bar und Musik 😪