Dust+Diesel und AEPN – ein paar Infos zum Projekt

Tarifa/Spanien > St. Louis/Senegal

Für alle, die sich noch nicht durch das WWW gesurft haben und nicht so recht wissen, worum es bei Dust+Diesel geht, hier ein paar Worte dazu:

 Dust+Diesel ist eine Amateurrallye, die 2x jährlich auf den Spuren der Rallye Paris-Dakar über Tarifa/Spanien durch Marokko und Mauretanien bis zum Senegal führt. Bei der Rallye wird nicht auf Zeit gefahren – ankommen ist die Devise. Denn am Ende der Rallye verkaufen die Teilnehmer in Mauretanien ihre Fahrzeuge, der gesamte Erlös kommt dem AEPN-Kinderheim in Nouadhibou/Mauretanien (www.aepn.de) zugute – Und je besser der Zustand des Autos, desto besser natürlich der Erlös 😉

In Nouadhibou, der zweitgrößten Stadt Mauretaniens, betreibt AEPN in enger Zusammenarbeit mit dem lokalen Projektpartner eine Kindertagesstätte + Nachmittagsbetreuung für zur Zeit ca. 80 Kinder + Jugendliche im Alter von 3 – 14 Jahren. Seit Ende 2014 leitet und organisiert die französisch-Kanadierin Marie-Ange Gaumond das Projekt, welches zu ca. 50% aus den Einnahmen durch die Dust+Diesel-Rallyes finanziert wird.

Die Kinder erhalten hier warme Mahlzeiten und Kleidung. Die jüngeren Kinder werden vormittags betreut und nehmen am Vorschulunterricht teil. Die älteren besuchen die staatliche Schule (in Klassen mit bis zu 80 Kindern!) und erhalten am Nachmittag in der Tagesstätte zusätzlichen Französisch- und Matheunterricht. Für alle Kinder gibt es Sport, Musik- und Bastelkurse. Eine Krankenschwester kümmert sich um die medizinische Versorgung der Kinder und betreut parallel dazu schwangere Frauen im umliegenden Viertel.

Beim Vorbereitungstreffen für die Rallye hat uns Gerit Reimann das Kinderheim vorgestellt. Mich persönlich hat besonders beeindruckt, als sie beschreibt, warum AEPN eine Tagesstätte betreibt:

In Mauretanien werden viele Ehen geschieden, und obwohl es ein streng muslimisches Land ist, haben auch Frauen hier das Recht, sich von ihrem Mann zu trennen. Die Kinder bleiben üblicherweise bei der Mutter, der „neue“ Mann erkennt die Kinder meist nicht an. Das Kinderheim wird bewusst als Tagesstätte geführt, damit die Familien erhalten bleiben und die Kinder nicht von ihren Eltern abgeschoben werden „weil sie es im Heim besser haben als daheim“

Für mich ein gut durchdachtes Projekt. Und die Dust+Diesel-Rallye verbindet in meinen Augen zwei großartige Komponenten: das Erlebnis einer außergewöhnlichen Reise (noch dazu mit Menschen, die mit dem gleichen Ziel aufbrechen) und mit Spaß + Begeisterung dazu beitragen können, dass Kinder eine Chance auf Bildung und somit auf eine Zukunft bekommen.

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